Sesam, Kaffee, Fisch: Wie beeinflusst der Klimawandel die Lieferketten der Ernährungswirtschaft in Bremen?

Mit dieser Frage beschäftigen sich die teilnehmenden Unternehmensverter*innen im Rahmen der Lernworkshops für den Bereich „Klimawandel in der Ernährungswirtschaft“. Esther Hoffmann und Patrick Schöpflin vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) analysierten dafür in individueller Zusammenarbeit mit den Unternehmen die Auswirkungen des Klimawandels auf exemplarische Produkte mit Hilfe eines Excel-basierten Tools, das auf dem ClimateRisk-Mate aufbaut. Die Ergebnisse wurden beim Lernworkshop am 10. November vorgestellt und gemeinsam mit den Unternehmen diskutiert.

Fischerboote auf dem Meer (Symbolfoto; Foto von günter auf Pixabay).
Fischerboote auf dem Meer (Symbolfoto; Foto von günter auf Pixabay).

Die Ergebnisse verdeutlichen, dass der Klimawandel Einfluss auf jedes betrachtete Produkt hat, der sich in Zukunft noch verstärken wird. Die konkreten Klimarisiken in der Lieferkette unterscheiden sich allerdings: So können für ein Produkt an einem spezifischen Standort wasserbezogene Risiken wie Dürre oder Starkregen die größte Gefahr darstellen, aber auch temperaturbezogene Risiken wie Hitze den größten Einfluss haben. Deutlich wurde, dass die durchgeführte Analyse nur die Hot-Spots der Klimarisiken eines Produkts aufzeigt. Um einen Eindruck der tatsächlichen Lage vor Ort zu bekommen und entsprechende Anpassungsmaßnahmen ableiten zu können, muss eine Detailanalyse in Zusammenarbeit mit den Lieferanten erfolgen. Dazu wird gemeinsam mit dem IÖW ein entsprechender Fragebogen entwickelt.

In der Diskussion wurde deutlich, dass die Ergebnisse der Klimarisikoanalyse einen Mehrwert für unterschiedliche Unternehmensbereiche haben, z. B. im Einkauf oder im Produkt- und Risikomanagement. Die teilnehmenden Unternehmen stellten fest, dass bisher kaum Expertise und Ressourcen für Klimathemen in der Lieferkette vorhanden seien. Es sei jedoch dringend notwendig, die Folgen des Klimawandels für die Produktlieferkette auszuwerten und zu interpretieren. Deswegen freue man sich über Unterstützungsangebote wie die Workshops von BREsilient.