Meldeketten und Infomaterial für die Pauliner Marsch: Rückblick auf Fachwerkstatt zur Sturmflutvorsorge
Wenn das Wasser über die Verwallung läuft, ist es in der Regel schon zu spät: Um Vereinsmitglieder in der Pauliner Marsch und Im Suhrfelde rechtzeitig über eine bevorstehende schwere Sturmflut zu informieren sind funktionierende Meldeketten wichtig. Infomaterialien können dabei helfen, für das Thema zu sensibilisieren und so vorzusorgen, dass mögliche Schäden gering bleiben. Über beides haben Akteure aus dem Gebiet in einer Fachwerkstatt diskutiert.
Sturmflut-Warnungen werden auf vielen Kanälen ausgegeben. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) warnt über die NINA-App, der Deutsche Wetterdienst über die App „WarnWetter“, die Hochwasserzentralen über „MeinePegel“ und die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau über die Website hochwasser.bremen.de. Aktuelle Pegelvorausberechnungen finden Interessierte beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH). Den Akteuren in der Pauliner Marsch und Im Suhrfelde war es ein wichtiges Anliegen, sich über die Erstellung der Meldeketten auszutauschen, damit Sturmflutwarnungen auch rechtzeitig bei den richtigen Personen vor Ort ankommen.
In einer Fachwerkstatt im Rahmen des BREsilient-Projekts beantworteten die Teilnehmenden dafür Fragen in einem Planspiel, an dessen Ende die Entwicklung einer Meldekette stehen sollte. Im Ergebnis kristallisierte sich heraus, dass vor allem der Vorsorge vor Beginn der Sturmflutsaison (Oktober bis April) eine wichtige Rolle zukommt: Im Falle einer Sturmflutwarnung ist der Handlungsspielraum begrenzt, da die Zeit knapp ist (meist 6-10 Stunden vorher) und es dann sicherer ist, das Gebiet nicht mehr zu betreten.
Um Sensibilisierung und Vorsorge der Nutzer*innen von Pauliner Marsch und Im Suhrfelde geht es auch bei der Entwicklung von Infomaterialien zur Entstehung von Sturmfluten, deren Auswirkungen und dem Umgang damit. Eine Broschüre mit vielen Handlungsempfehlungen und Hintergrundinformationen, u. a. zum Lesen einer Pegelvorhersage, und eine Infotafel sollen das Thema im Gebiet sichtbarer machen und das Bewusstsein stärken. Beides wurde in Abstimmung mit den Akteuren im Gebiet erstellt, die sich bei einer weiteren Fachwerkstatt zu den Inhalten austauschten. Die Infotafeln werden in Kürze in der Pauliner Marsch und Im Suhrfelde aufgestellt; die Broschüre wird ab Ende September über die Vereine und Institutionen im Gebiet verteilt und ausgelegt und ist auch über die neue Website der Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch und Im Suhrfelde abrufbar.