Gemeinsame Sturmflutvorsorge: in der Pauliner Marsch wird eine Sturmflutpartnerschaft etabliert

Spülsaum an der Verwallung in der Pauliner Marsch
Spülsaum als Indikator für den Wasserstand während des Orkantiefs „Xaver“ 2013 – knapp unterhalb der Verwallung in der Pauliner Marsch (Foto: © Abendroth).

Die Pauliner Marsch und Im Suhrfelde sind geprägt von Kleingärten und Sportvereinen. Mit ihrer zentralen Lage vor der Hauptdeichlinie sind die Gebiete attraktive Freizeit- und Erholungsflächen, als ausgewiesene Überschwemmungsgebiete jedoch lediglich mit einer Verwallung bis zu einem Wasserstand der Weser von 5,50 m (über Normalhöhennull) geschützt. Im Rahmen des Projekts BREsilient wurde die Gefährdungssituation durch Sturmfluten vor Ort analysiert und beurteilt. Durch den Klimawandel ist damit zu rechnen, dass zukünftig höhere Sturmflutwasserstände auftreten werden. Gemeinsam mit den Akteuren vor Ort werden seit 2017 im Projekt BREsilient Maßnahmen entwickelt, um Vorsorge gegen Sturmfluten zu treffen und potenzielle Schäden zu reduzieren.

Auftaktveranstaltung zur Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch/Im Suhrfelde.
Auftaktveranstaltung zur Sturmflutpartnerschaft Pauliner Marsch/Im Suhrfelde (Foto: © ecolo).

Ein wichtiger Meilenstein ist die Etablierung der deutschlandweit ersten Sturmflutpartnerschaft mit jährlich stattfindenden Partnertreffen. Das Format bietet die Möglichkeit zur gegenseitigen Information und zum Austausch zwischen Verwaltung, Politik, Vereinen, Anwohner*innen und Firmen vor Ort. Am 16. November fand hierzu eine Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus Weserterrassen statt, auf der das Thema Sturmflut-Vorsorge im Mittelpunkt stand und die Rahmenbedingungen für die Sturmflutpartnerschaft diskutiert wurden.

Als Ergebnis aus dem Projekt BREsilient können den Vereinen in der Pauliner Marsch / Im Suhrfelde durch die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau im Rahmen der Sturmflutpartnerschaft für 2022 individuelle Objektschutzberatungen angeboten werden. In mehreren Fachwerkstätten mit Vertreter*innen der Sturmflutpartnerschaft sollen zudem im nächsten Jahr Inhalte für Flyer und Informationstafeln im Gebiet gemeinsam entwickelt werden. Weiterhin ist die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Entwässerungssituation in der Pauliner Marsch in Planung. Im späten Frühjahr 2022 soll die Sturmflutpartnerschaft mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung offiziell gegründet werden.