Workshop zur Kosten-Nutzen-Analyse geplanter Klimaanpassungsmaßnahmen

Ein Workshop-Teilnehmer diskutiert über die Kosten und Nutzen von Klimaanpassungsmaßnahmen.

Unter dem Titel „Sinnvoll planen – Kosten und Nutzen integrieren“ fand am 12. Juni der erste Workshop des Modellbereichs „Bewertung von Anpassungsmaßnahmen“ statt. Akteure vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, vom Senator für Inneres, vom Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, vom Gesundheitsamt Bremen, vom Umweltbetrieb Bremen, von hanseWasser und von bremenports diskutierten in der Hochschule Bremen über die Kosten und Nutzen der geplanten Klimaanpassungsmaßnahmen der Stadtgemeinde Bremen.

Dr. Steven Salecki vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) erläuterte, wie anhand einer regionalwirtschaftlichen Analyse die Effekte von Klimaanpassungsmaßnahmen auf die bremische Wirtschaft berechnet werden können. So wirken sich bauliche und planerische Maßnahmen beispielsweise auch auf die Wertschöpfung und die Beschäftigung vor Ort aus.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung bilden die Grundlage für die anschließende Kosten-Nutzen-Analyse, wie Prof. Dr. Alexandra Dehnhardt (IÖW) erläuterte. In der Kosten-Nutzen-Analyse sollen alle erfassbaren Kosten und direkte sowie indirekte Wirkungen der ausgewählten Klimaanpassungsmaßnahmen abgebildet und bewertet werden. Damit sind einerseits die positiven Effekte für den Menschen und die Infrastruktur, wie z. B. verbessertes Bioklima durch Verschattung an heißen Tagen, Gebäude- und Lärmisolierung oder die ästhetische Wirkung auf das Stadtbild gemeint. Andererseits werden auch ökologische Funktionen wie die Schaffung von Lebensräumen für Insekten und Vögel, Regenwasserrückhalt oder Luft- und Wasserreinigung berücksichtigt. Der Pool der Maßnahmen, über die im Rahmen des Workshops diskutiert wurde, speist sich aus den zehn stadtbremischen Schlüsselmaßnahmen der kürzlich verabschiedeten Klimaanpassungsstrategie für Bremen und Bremerhaven.

Ein Teilnehmer des Workshops erläutert die Auswahl seiner favorisierten Maßnahmen für eine Kosten-Nutzen-Analyse.

Am Ende des Workshops stand eine Vorauswahl von drei Maßnahmen, die sich aus Sicht der Beteiligten für eine eingehende wissenschaftliche Betrachtung in Form einer Kosten-Nutzen-Analyse besonders eignen.

Über die im Workshop getroffene Vorauswahl wird abschließend von weiteren Expertinnen und Experten aus Behörden und städtischen Betrieben abgestimmt. Durch die Kosten-Nutzen-Analyse werden die Maßnahmen vergleichbar gemacht. Gleichzeitig wird Politik und Verwaltung eine Entscheidungshilfe für die Umsetzung an die Hand gegeben.